CO₂-Absorber und Direct Air Capture werden zur Schlüsseltechnologie im Klimaschutz. Dieser Beitrag erklärt Funktionsweise, führende Unternehmen, Chancen und Herausforderungen. Erfahren Sie, wie CO₂-Fallen helfen können, den globalen CO₂-Ausstoß nachhaltig zu senken.
CO₂-Absorber, auch als "Carbon Capture"-Technologien bekannt, rücken immer stärker in den Fokus, wenn es um die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks geht. Während die Menschheit an der Bekämpfung des Klimawandels arbeitet, bleibt die Konzentration von Kohlendioxid (CO₂) in der Atmosphäre trotz des Umstiegs auf erneuerbare Energien hoch. Ingenieurinnen und Ingenieure entwickeln daher Lösungen, die nicht nur Emissionen senken, sondern das Treibhausgas auch aktiv aus der Luft entfernen. So entstehen CO₂-Fallen - Anlagen, die die Atmosphäre wie ein Filter von schädlichen Gasen reinigen.
Die Direct Air Capture-Technologie (DAC) ist ein modernes Verfahren, das CO₂ direkt aus der Umgebungsluft entfernt - unabhängig von industriellen Schornsteinen. Ziel ist es, das Klima zu stabilisieren, indem die CO₂-Konzentration in der Luft reduziert wird. Im Kern folgt der Prozess einem klaren Dreischritt: Einfangen, Extrahieren und sicheres Speichern von CO₂.
CO₂-Absorber funktionieren sozusagen als "Luftwäscherei" der Erde und reinigen die Atmosphäre von bereits ausgestoßenem Kohlendioxid.
Moderne Anlagen können jährlich zwischen 500 und 5.000 Tonnen CO₂ entziehen. Allerdings ist der Prozess energieintensiv - vor allem für Heizung und Kompression des Gases. Daher werden DAC-Anlagen zunehmend mit erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft kombiniert, um CO₂-Neutralität zu erreichen.
Die Technologie zur CO₂-Abscheidung entwickelt sich rasant vom Laborprojekt zum industriellen Maßstab. Weltweit entstehen Start-ups und Großprojekte, die sich auf die Reduzierung der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre konzentrieren - einige davon betreiben bereits die größten CO₂-Absorber-Anlagen der Welt.
Climeworks zählt zu den Pionieren der Direct Air Capture-Kommerzialisierung. Die Orca-Anlage in Island bindet bis zu 4.000 Tonnen CO₂ jährlich. Die Luft wird durch Sorptionsfilter geleitet, das CO₂ anschließend erhitzt und unterirdisch in Basaltgestein verpresst - dort wird es zu festem Karbonat umgewandelt. Bis 2030 will Climeworks eine jährliche Kapazität von 1 Million Tonnen CO₂ erreichen.
Das Unternehmen, mitgegründet von Bill Gates, nutzt flüssige Sorbentien auf Kaliumhydroxid-Basis. Das abgeschiedene CO₂ kann gespeichert oder zur Herstellung von synthetischem Treibstoff (E-Fuel) verwendet werden, der mit bestehenden Motoren kompatibel ist. Die Pilotanlage in Texas ist auf 1 Million Tonnen CO₂ pro Jahr ausgelegt - eine der größten weltweit.
Global Thermostat setzt auf poröse Materialien mit Aminverbindungen, die CO₂ selbst bei niedrigen Konzentrationen effizient binden. Ziel ist die Integration in Industrieanlagen wie Kraftwerke und Zementfabriken.
Carbfix arbeitet eng mit Climeworks zusammen und sorgt für die geologische Speicherung von CO₂. Das Gas wird in Wasser gelöst und in vulkanisches Gestein gepumpt, wo es innerhalb weniger Jahre zu stabilem Mineral wird.
Diese neuen Start-ups nutzen elektrochemische Methoden zur CO₂-Abscheidung. Anstelle von Hitze oder Druck wird elektrischer Strom eingesetzt, um CO₂ zu lösen - der Energiebedarf sinkt dadurch um bis zu 50 %.
CO₂-Abscheidungstechnologien stoßen auf großes Interesse - und auf Kritik. Einerseits bieten sie echte Möglichkeiten zur Klimabekämpfung, andererseits benötigen sie erhebliche Ressourcen und könnten ein trügerisches "ökologisches Wohlgefühl" erzeugen.
CO₂-Fallen entwickeln sich vom Experiment zur strategischen Säule der globalen Klimapolitik. In den 2030er-Jahren könnten diese Anlagen die entscheidende Brücke zwischen grüner Energie und realer Senkung der Treibhausgase schlagen.
Laut Internationaler Energieagentur (IEA) dürfte der Preis für die Abscheidung einer Tonne CO₂ bis 2030 auf 100-150 US-Dollar und bis 2040 auf etwa 50 US-Dollar sinken. Gründe sind Massenproduktion von Sorbentien, Automatisierung und modulare Anlagen, die weltweit flexibel einsetzbar sind.
Die Zukunft von DAC ist eng mit Solar-, Wind- und Geothermie verknüpft. Kombinierte Anlagen können Überschussstrom nutzen, um CO₂ zu speichern und so die Energieeffizienz insgesamt erhöhen.
Immer mehr Länder und Unternehmen bauen einen Markt für CO₂-Zertifikate auf: Für jede Tonne entferntes CO₂ gibt es eine Vergütung. Dadurch wird DAC zu einem profitablen Wirtschaftszweig. Unternehmen wie Microsoft und Airbus kaufen bereits "negative Emissionen" von Climeworks, um ihren CO₂-Fußabdruck auszugleichen.
Die größten DAC-Anlagen werden in Ländern mit günstiger erneuerbarer Energie entstehen, etwa in Island, Kanada, Saudi-Arabien oder Australien. So könnte ein neuer Energiemarkt entstehen, in dem neben Öl und Gas bald auch saubere Luft als Ressource gehandelt wird.
Bis 2050 erwarten Expertinnen und Experten einen Wandel: Statt nur CO₂ zu entfernen, wird es in geschlossenen Kreisläufen als Rohstoff eingesetzt. Damit entsteht eine "Kohlenstoffwirtschaft", in der Emissionen nicht zerstört, sondern produktiv genutzt werden - als Ersatz für fossile Rohstoffe.
CO₂-Absorber sind weit mehr als atmosphärische Filter - sie sind das Symbol für die technologische Antwort der Menschheit auf die Klimakrise. Ihr großflächiger Einsatz könnte es ermöglichen, ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Umweltschutz zu schaffen, ohne auf radikale Einschränkungen angewiesen zu sein.
Während Solarpanels Energie liefern, schenken CO₂-Fallen der Luft ihre Reinheit zurück - gemeinsam bilden sie das Fundament einer nachhaltigen Zukunft für unseren Planeten.