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HBM3 vs. GDDR6X: Die Zukunft der Grafikkarten-Speicher erklärt

HBM3-Speicher revolutioniert professionelle Grafikkarten und bietet gegenüber GDDR6X enorme Vorteile bei Bandbreite und Effizienz. Der Artikel beleuchtet die Unterschiede, Einsatzgebiete und Zukunftsperspektiven von HBM3 und GDDR6X, speziell im Hinblick auf NVIDIA und den Gaming-Markt.

23. Sept. 2025
3 Min
HBM3 vs. GDDR6X: Die Zukunft der Grafikkarten-Speicher erklärt

HBM3-Speicher markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Welt der Grafikkarten und wird zunehmend als Zukunftstechnologie im Vergleich zu GDDR6X diskutiert. Während GDDR6X lange Zeit als Standard galt, rückt HBM3 im Jahr 2025 immer mehr in den Fokus von NVIDIA und professionellen Anwendungen. Doch was ist HBM3 eigentlich, wie unterscheidet es sich von GDDR6X und wann dürfen wir HBM3-Grafikkarten für Endverbraucher erwarten? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Was ist HBM3-Speicher?

HBM3 (High Bandwidth Memory 3) ist ein moderner Grafik- und Arbeitsspeicher, der speziell für extrem hohe Bandbreiten entwickelt wurde.

  • 3D-Architektur: Die Speicherchips sind übereinander gestapelt (Stacked Design) und vertikal über sogenannte TSVs (Through-Silicon Vias) verbunden.
  • Positionierung: HBM3 wird direkt neben der GPU auf einem gemeinsamen Siliziuminterposer verbaut - im Gegensatz zu GDDR6X, das auf der Leiterplatte um die GPU herum angeordnet ist.
  • Maximale Bandbreite: Pro Speicherstack sind bis zu 819 GB/s möglich.

Diese Eigenschaften machen HBM3 zur ersten Wahl für:

  • Server-Grafikkarten wie NVIDIA H100 und H200
  • Lösungen für künstliche Intelligenz
  • Supercomputer

GDDR6X-Speicher: Der aktuelle Standard

GDDR6X ist die Weiterentwicklung von GDDR6 und wurde von NVIDIA gemeinsam mit Micron konzipiert.

  • PAM4-Technologie: Verwendet vierstufige Signalmodulation für höhere Datenraten.
  • Bandbreite: Bis zu 21 Gbit/s pro Pin.
  • Anwendungsbereich: Eingesetzt in Gaming-Grafikkarten wie der NVIDIA GeForce RTX 30- und 40-Serie.

GDDR6X ist nach wie vor der Goldstandard für Gaming-Karten - schnell, relativ günstig und in großen Stückzahlen verfügbar.

HBM3 vs. GDDR6X: Die wichtigsten Unterschiede

EigenschaftHBM3GDDR6X
PositionierungDirekt neben der GPU (3D-Stack auf Interposer)Separate Chips um die GPU
BandbreiteBis zu 819 GB/s pro Stack (>3 TB/s insgesamt)700-1000 GB/s bei High-End-Modellen
EnergieverbrauchNiedriger bei gleicher GeschwindigkeitHöher
KostenSehr hochMittel
EinsatzgebietServer, KI, SupercomputerGaming- und Consumer-Grafikkarten

Fazit: HBM3 ist deutlich schneller und effizienter, aber auch erheblich teurer und aufwändiger in der Fertigung.

HBM3 und NVIDIA: Der Weg in die Zukunft

Im Jahr 2025 setzt NVIDIA HBM3-Speicher intensiv in professionellen GPUs ein:

  • NVIDIA H100 Tensor Core GPU für KI und Supercomputer
  • NVIDIA H200 (neueste Generation mit HBM3e)

Für Gaming-Grafikkarten wie die GeForce-Modelle bleibt GDDR6X die erste Wahl, da HBM3 für den Massenmarkt noch zu teuer ist. Experten gehen davon aus, dass HBM3 (und Nachfolger wie HBM3e/HBM4) künftig auch in High-End-Consumerkarten Einzug halten könnten.

Warum ist HBM3 schneller als GDDR6X?

  1. Breitere Speicherbusse:
    • GDDR6X nutzt 256-384 Bit breite Busse.
    • HBM3 arbeitet mit bis zu 1024 Bit pro Stack.
  2. Nähe zur GPU: HBM3 liegt physisch näher an der GPU, was Latenzen reduziert und die Geschwindigkeit erhöht.
  3. Effizienz: Bei vergleichbarer Bandbreite verbraucht HBM3 weniger Energie pro übertragenem Bit.

Beispiel: Die NVIDIA H100 mit HBM3 erreicht eine gesamte Speicherbandbreite von über 3 TB/s - das ist ein Vielfaches der GeForce RTX 4090 mit GDDR6X.

Anwendungsbereiche von HBM3

Derzeit findet HBM3 vor allem Einsatz in:

  • KI-GPUs (Training großer Sprachmodelle, Datenverarbeitung)
  • Supercomputern (etwa in Systemen der TOP500-Liste)
  • Cloud-Services wie AWS, Microsoft Azure und Google Cloud

Gaming-PCs setzen weiterhin auf GDDR6X-Speicher.

Die Zukunft von HBM3

  • HBM3e: Ein Zwischenschritt, der sich als Standard für Rechenzentren etabliert.
  • HBM4 (erwartet ab 2026/2027): Noch schnellere Speichertechnologie, die einen Wechsel in den Consumer-Bereich wahrscheinlicher macht.
  • Gaming-Grafikkarten: Vor Ende der 2020er Jahre ist HBM3 hier eher unwahrscheinlich - im professionellen Segment wird er jedoch zur Norm.

Fazit

  • HBM3 ist ein ultraschneller Speicher für professionelle GPUs, Server und KI-Anwendungen.
  • GDDR6X bleibt das Massenspeicher-Format für Gaming-Grafikkarten.
  • HBM3 ist schneller und effizienter, aber teuer und komplex.
  • NVIDIA setzt in Rechenzentren verstärkt auf HBM3, während für Gamer weiterhin GDDR6X die beste Wahl ist.

Für die meisten Nutzer bleibt GDDR6X vorerst die optimale Lösung - HBM3 gehört (noch) der Zukunft von KI und Supercomputing.

Tags:

HBM3
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