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Passwortlose Sicherheit: Warum Passkeys und FIDO2 Passwörter ersetzen

Passwortlose Authentifizierung mit Passkeys, WebAuthn und FIDO2 revolutioniert die digitale Sicherheit. Sie schützt vor Phishing, Datenlecks und schwachen Passwörtern, während Biometrie und Hardware-Token den Zugang komfortabler und sicherer machen. Erfahren Sie alles über Funktionsweise, Vorteile, Herausforderungen und den aktuellen Stand im Jahr 2025.

20. Nov. 2025
12 Min
Passwortlose Sicherheit: Warum Passkeys und FIDO2 Passwörter ersetzen

Systeme für Passwortlose Sicherheit stehen im Mittelpunkt der modernen digitalen Sicherheit und lösen herkömmliche Passwörter ab, die jahrzehntelang als Schutzmechanismus galten. Heute stellen Passwörter jedoch das größte Sicherheitsrisiko dar: Die meisten Datenlecks entstehen nicht durch hochentwickelte Hackerangriffe, sondern durch menschliche Fehler wie schwache Passwörter, die Wiederverwendung derselben Kombinationen, Phishing, das Abfangen von Codes und Schwachstellen in veralteten Authentifizierungssystemen. Selbst die sichersten Passwörter bieten keinen Schutz, wenn sie gestohlen, ausspioniert oder durch Tricks entlockt werden können.

Was bedeutet passwortlose Authentifizierung und warum verabschiedet sich die Welt von Passwörtern?

Die passwortlose Authentifizierung ist ein innovativer Ansatz, bei dem der Zugang zu Konten ohne die Eingabe eines geheimen Passworts erfolgt. Stattdessen nutzt das System kryptografische Schlüssel, Biometrie oder die Bestätigung eines vertrauenswürdigen Geräts. Ziel ist es, das schwächste Glied der Sicherheit - den Menschen - durch einen Mechanismus zu ersetzen, der weder erraten, gestohlen noch beobachtet werden kann.

Im Zentrum von Passwordless steht das Prinzip des kryptografischen Schlüsselpaares:

  • Der private Schlüssel bleibt ausschließlich auf dem lokalen Gerät (Smartphone, Notebook, Hardware-Token) gespeichert und verlässt es nie.
  • Der öffentliche Schlüssel wird auf dem Server gespeichert und dient der Identitätsprüfung.

Wenn sich ein Nutzer anmeldet, sendet der Server eine Anfrage an das lokale Gerät, das dann die Echtheit des Besitzers bestätigt - ganz ohne Passwort. Dies macht Phishing und das Abfangen von Zugangsdaten praktisch unmöglich.

Warum werden Passwörter abgeschafft?

  1. Passwörter sind veraltet und unsicher. Die meisten Menschen wählen zu einfache Kombinationen oder nutzen dasselbe Passwort für verschiedene Dienste. Häufig werden Passwörter auch auf Phishing-Seiten eingegeben.
  2. Moderne Angriffe umgehen Passwörter mit Leichtigkeit. Methoden wie Session-Diebstahl, gefälschte Login-Formulare und schädliche Browser-Erweiterungen zielen direkt darauf, Geheimnisse abzufangen.
  3. Datenbank-Hacks sind alltägliche Realität. Selbst komplexe Passwörter können kompromittiert werden, wenn sie im Backend eines Services gespeichert werden.
  4. Passwordless löst all diese Probleme zugleich. Der private Schlüssel verlässt nie das Gerät, wird nicht auf dem Server gespeichert und kann von Angreifern nicht extrahiert werden. Selbst bei einem Datenbank-Diebstahl bleiben Konten geschützt.

Ein weiterer Vorteil: Passwordless macht den Zugang für Nutzer viel komfortabler. Kein Merken dutzender Kombinationen mehr - stattdessen reicht ein Gesichtsscan, Fingerabdruck, Geräte-PIN oder Hardware-Token. Faktoren, die der Nutzer immer bei sich trägt.

Deshalb ist der Wandel zur passwortlosen Authentifizierung kein kurzfristiger Trend, sondern ein notwendiger Schritt hin zu sicherer digitaler Infrastruktur. Technologien wie Passkeys, FIDO2, WebAuthn und moderne Hardware-Keys bilden das Rückgrat einer Architektur, in der Passwörter als zentrales Sicherheitselement der Vergangenheit angehören.

Wie funktionieren Passkeys, WebAuthn und FIDO2? Die Architektur der Authentifizierung von morgen

Moderne passwordlose Authentifizierungssysteme basieren auf drei eng verknüpften Technologien: Passkeys, WebAuthn und FIDO2. Zusammen schaffen sie das Fundament für ein neues, sicheres Internet, in dem Passwörter als Identitätsnachweis ausgedient haben. Das Herzstück ist eine kryptografische Infrastruktur, bei der der geheime Schlüssel nie das Gerät verlässt und Server keine sensiblen Daten speichern müssen.

Passkeys - Die Passwort-Alternative auf Kontoebene

Passkeys sind eine komfortable Erweiterung von FIDO2, die es ermöglicht, sich per Biometrie oder Geräte-PIN anzumelden. Ein Passkey besteht aus:

  • einem privaten Schlüssel, sicher gespeichert im Hardware-Modul des Geräts (Secure Enclave auf dem iPhone, TPM auf Windows, Titan auf Android);
  • einem öffentlichen Schlüssel, der auf dem Server liegt und zur Signaturprüfung dient.

Beim Login sendet der Service eine Anfrage an das Gerät. Der Passkey signiert die Anfrage mit dem privaten Schlüssel, und der Server überprüft die Signatur mit dem öffentlichen. Passwörter spielen keine Rolle.

Vorteile von Passkeys:

  • Kein Diebstahl oder Abfangen möglich, da der Schlüssel das Gerät nie verlässt.
  • Phishing-resistent: Auch eine gefälschte Website erhält keine gültige Signatur.
  • Login mit einem Klick - via Face ID, Fingerabdruck oder PIN.

WebAuthn - Der Standard für passwortlose Logins im Browser

WebAuthn ist ein Web-API, das es Websites ermöglicht, Geräte direkt zur Identitätsbestätigung via kryptografischem Schlüssel zu nutzen. Die wichtigsten Merkmale:

  • Funktioniert in allen modernen Browsern - Chrome, Safari, Firefox, Edge.
  • Kein Passworteingabe notwendig: Die Website fordert direkt die Biometrie des Geräts an.
  • Kompatibel mit Smartphones, Notebooks und Hardware-Keys.

WebAuthn ersetzt das klassische Login: Statt Passwort gibt es eine Bestätigung direkt auf dem Gerät.

FIDO2 - Das Fundament der passwordlosen Architektur

FIDO2 ist ein offener Standard, entwickelt von der FIDO-Allianz mit Partnern wie Google, Microsoft und Apple. Es definiert Richtlinien für:

  • die Schlüsselerstellung,
  • die sichere Speicherung auf Geräten,
  • kryptografische Prüfungen,
  • das Zusammenspiel von Browsern, Websites und Schlüsseln.

Die FIDO2-Sicherheitsarchitektur fußt auf drei Faktoren:

  1. Besitz des Geräts - der private Schlüssel bleibt auf Smartphone oder Laptop.
  2. Biometrie oder PIN - Zugriffskontrolle auf den Schlüssel.
  3. Serverprüfung - der öffentliche Schlüssel bringt Angreifern keinen Vorteil.

Diese Architektur schließt die meisten klassischen Authentifizierungsrisiken aus - Phishing, Passwort-Angriffe, Datenbank-Leaks oder das Abfangen von SMS-Codes.

FIDO2 unterstützt zudem Hardware-Sicherheitsschlüssel wie YubiKey oder Titan Security Key, die als physische Token der neuen Generation fungieren.

Biometrie, Token und vertrauenswürdige Geräte: Die wichtigsten Methoden der passwortlosen Authentifizierung

Passwordless-Sicherheitssysteme nutzen vor allem drei Mechanismen zur Identitätsprüfung: Biometrie, Hardware-Token und vertrauenswürdige Geräte. Diese Methoden können einzeln oder kombiniert eingesetzt werden und garantieren höchste Authentifizierungs-Sicherheit. Allen gemeinsam ist: Der Nutzer muss sich kein Passwort mehr merken - der Beweis für die Identität ist das Gerät selbst oder eine physische Eigenschaft des Besitzers.

Biometrische Authentifizierung: Gesicht, Fingerabdruck, Stimme

Biometrie ist für viele Nutzer der gewohnte Weg, um Geräte und Dienste zu entsperren - etwa per Face ID, Touch ID, Fingerabdruckscanner auf Android oder Windows Hello.

Bei passwordloser Authentifizierung dient die Biometrie ausschließlich dazu, den privaten Schlüssel auf dem Gerät freizuschalten. Weder das Gesicht noch Fingerabdrücke werden übertragen oder gespeichert - sie verlassen nie den geschützten Chip (Secure Enclave, TPM oder Titan M).

  • Biometrische Daten werden nicht auf Servern gespeichert.
  • Die Biometrie kann nicht über das Internet gestohlen werden.
  • Die Identitätsprüfung erfolgt vollständig lokal.

Das macht Biometrie zum idealen Interface für Passkeys und WebAuthn.

Hardware-Token: Sicherheitsschlüssel der neuen Generation

Hardware-Token sind physische Geräte, die als kryptografische Identifikatoren dienen. Beispiele:

  • YubiKey
  • Google Titan Security Key
  • SoloKey
  • FIDO2-Smartcards

Sie nutzen FIDO2 und WebAuthn-Protokolle für maximale Angriffssicherheit. Der Nutzer steckt den Token per USB, NFC oder Bluetooth ein und bestätigt die Aktion per Berührung.

  • Phishing-Schutz durch Domain-Überprüfung.
  • Schutz vor Fernzugriff und Angriffen.
  • Unabhängig vom verwendeten Gerät.

In Unternehmen, Banken und Hochsicherheitsbereichen sind Hardware-Token weit verbreitet.

Vertrauenswürdige Geräte: Smartphone und Laptop als Teil Ihrer Identität

Ein Ansatz, der sich schnell zum Standard entwickelt. Ein vertrauenswürdiges Gerät:

  • speichert den privaten Schlüssel,
  • ist durch Biometrie geschützt,
  • unterstützt Passkeys oder FIDO2,
  • synchronisiert Schlüssel über die Cloud des Herstellers.

So funktionieren Passkeys bei Apple, Google und Microsoft: Ihr Smartphone, Tablet oder Laptop wird zum persönlichen Zugangsschlüssel.

  • Login via Face ID/Touch ID - sofort einsatzbereit.
  • Schlüsselsynchronisation über iCloud oder Google Passwortmanager.
  • Wiederherstellung bei Gerätewechsel.
  • Hoher Schutz durch Secure-Chips im Gerät.

Für die breite Masse ist dies der Goldstandard der passwortlosen Authentifizierung.

Passwortlose Sicherheit: Warum Passkeys und FIDO2 besser schützen als jedes Passwort

Der Hauptgrund für den Abschied von Passwörtern liegt in den grundlegenden Schwächen des Konzepts "geheime Zeichenkette". Selbst das stärkste Passwort kann gestohlen, abgefangen, ausgespäht oder in einer Phishing-Maske erschlichen werden. Passwordless-Technologien eliminieren genau diese Schwachstellen, die Angreifer jahrzehntelang ausnutzen konnten.

  1. Keine Passwörter - nichts zu stehlen
    Bei Passkeys und FIDO2:
    • Der Server speichert keine Passwörter.
    • Der Nutzer gibt nie ein Passwort ein.
    • Der private Schlüssel verlässt nie das Gerät.

    Selbst bei einem Datenbank-Hack erhalten Angreifer nur öffentliche Schlüssel, die nutzlos sind - so werden große Leaks, wie sie bei sozialen Netzwerken, Banken oder Onlineshops vorkommen, verhindert.

  2. Phishing wird unmöglich
    Passkeys und FIDO2 funktionieren nur mit der Domain, für die sie registriert wurden. Selbst perfekt nachgebaute Phishing-Seiten erhalten keine gültigen Signaturen oder Biometriedaten.
  3. Keine SMS-Codes und kein Abfangen
    SMS-TANs sind ein schwacher Schutzmechanismus. SIM-Swapping, Provider-Manipulation und Schadsoftware machen sie leicht abfangbar. Passwordless-Systeme verzichten komplett auf SMS.
  4. Kryptografische Operationen finden lokal statt
    Bei klassischer Authentifizierung liegt das Zugangswissen auf dem Server. In FIDO2-Systemen sind die Schlüssel verteilt:
    • Gerät des Nutzers: privater Schlüssel
    • Server: öffentlicher Schlüssel

    Nur das Gerät kann die gültige Signatur erzeugen. Malware oder Angreifer können den Schlüssel nicht extrahieren - er bleibt isoliert im Secure-Chip.

  5. Biometrie verstärkt die Sicherheit
    In Passkeys dient die Biometrie der Freischaltung des privaten Schlüssels, nicht direkt dem Kontozugang. Die biometrischen Daten:
    • werden nie an den Server übertragen,
    • nicht in der Cloud gespeichert,
    • verlassen nie das Sicherheitsmodul.

    Selbst bei Geräte-Diebstahl bleibt der Zugang gesperrt - Biometrie oder PIN sind weiterhin notwendig.

  6. Schutz vor Brute-Force und Angriffen
    Es gibt kein Passwort, das erraten oder durchprobiert werden kann. Der Server akzeptiert ausschließlich korrekte kryptografische Signaturen. Die privaten Schlüssel sind so stark (2048 Bit), dass kein existierender Supercomputer sie knacken kann.

Wo wird passwortlose Authentifizierung bereits eingesetzt? Praxis im Jahr 2025

Obwohl passwordlose Authentifizierung wie eine Zukunftstechnologie klingt, sind Passkeys, FIDO2 und WebAuthn schon 2025 in großem Maßstab implementiert. Der Übergang von Passwörtern zu kryptografischen Schlüsseln geht schneller als je zuvor - viele Menschen nutzen bereits täglich einen passwortlosen Login, oft ohne es zu bemerken.

Google und Android: Passkeys als Standard

Google setzt auf eine "passwordless-first"-Strategie. In Android und Chrome werden Passkeys für den Zugang zu folgenden Diensten eingesetzt:

  • Google-Konto
  • YouTube
  • Gmail
  • Workspace
  • Websites mit WebAuthn-Unterstützung

Der integrierte Passkey-Manager synchronisiert Schlüssel sicher in der Cloud und schützt sie mit dem Titan M Chip - auch bei Geräteverlust bleiben die Zugänge erhalten.

Apple: Face ID + Passkeys für alle iCloud-Konten

Apple war eines der ersten Unternehmen, das Passkeys vollständig in folgende Dienste integriert hat:

  • iCloud
  • Safari
  • App Store
  • Websites mit automatischem Schlüssel-Ausfüllen

Komplexe Passwörter werden durch Face ID oder Touch ID ersetzt. Die Schlüssel werden über den iCloud-Schlüsselbund synchronisiert und sind im Secure Enclave Modul geschützt.

Microsoft: Windows Hello und passwortloser Zugang zum Microsoft-Konto

Auch Microsoft treibt FIDO2 aktiv voran:

  • Windows Hello nutzt Biometrie, PIN oder Token statt Passwort.
  • Azure AD in Unternehmen unterstützt Logins via Sicherheitsschlüssel.
  • Outlook, OneDrive, Xbox und andere Dienste stellen auf Passkeys um.

Windows Hello ist zum Paradebeispiel für lokale passwortlose Authentifizierung geworden.

Banken und Fintech

  • Login ins Online-Banking via Biometrie des Geräts
  • Transaktionsbestätigung per Hardware-Token oder Passkey
  • Schutz von Apps durch FIDO2 in mobilen Betriebssystemen

Finanzdienstleister bevorzugen Passkeys, da sie Phishing - eine der Hauptursachen für Betrug und Datenlecks - ausschließen.

Online-Dienste und große Plattformen

  • TikTok
  • PayPal
  • eBay
  • GitHub
  • Facebook / Meta
  • Reddit
  • Amazon
  • Dropbox

Die meisten bieten die Wahl zwischen Passwort und Passkey - doch Statistiken zeigen: Nutzer wechseln zunehmend zur biometrischen Anmeldung.

Unternehmenssysteme und Mitarbeitersicherheit

  • Login in Unternehmenssysteme via FIDO2-Token
  • VPN, CRM und Admin-Panels setzen auf WebAuthn
  • Zugang zu kritischer Infrastruktur ist ohne Hardware-Key ausgeschlossen

Unternehmen setzen auf physische YubiKeys, die Remote-Angriffe ausschließen.

IoT, Smart Home und Haushaltsgeräte

  • Smarte Türschlösser
  • Überwachungskameras
  • Home Hubs
  • Router

Das Passwort wird durch die Kombination aus Smartphone und Biometrie ersetzt - einfach und sicher.

Herausforderungen und Grenzen der passwordlosen Authentifizierung

Trotz wachsender Verbreitung und hoher Sicherheit steht Passwordless-Authentifizierung noch vor einigen Herausforderungen. Passkeys, FIDO2 und WebAuthn entwickeln sich rasant, doch das breite Rollout bringt technische, infrastrukturelle und nutzerbezogene Hürden mit sich, die in den nächsten Jahren bewältigt werden müssen.

  1. Gerätebindung und Verlustrisiko
    Der private Schlüssel ist an das Gerät gebunden:
    • Geräteverlust bedeutet Verlust des Zugangspunkts.
    • Gerätewechsel erfordert Schlüsselwiederherstellung via Cloud.
    • Alte Geräte ohne Secure Enclave oder TPM unterstützen Passkeys nicht.

    Cloud-Synchronisation löst das Problem teilweise, aber die Sicherheit der Wiederherstellung bleibt kritisch.

  2. Limitierte Kompatibilität zwischen Plattformen
    Trotz der Bemühungen großer Anbieter gibt es weiterhin:
    • Nicht alle Websites implementieren WebAuthn korrekt.
    • Alte Autorisierungssysteme unterstützen Passkeys nicht.
    • Unternehmensinfrastrukturen mit Legacy-Software benötigen lange Umstellungszeiten.

    Passwordless ist eine gesamte Ökosystem-Transformation, keine einzelne Funktion.

  3. Abhängigkeit von Sicherheitsmodulen
    Passkeys benötigen spezielle Hardware:
    • Secure Enclave (Apple)
    • Titan M (Android)
    • TPM 2.0 (Windows)

    Viele ältere Geräte sind nicht kompatibel - Parallelbetrieb der alten Passwort-Infrastruktur bleibt nötig.

  4. Barrierefreiheit und digitale Gleichheit
    Nicht alle Nutzer:
    • besitzen moderne Geräte,
    • können mit Biometrie umgehen,
    • vertrauen Hardware-Token.

    Für Senioren, Kinder oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind manche Technologien ungewohnt oder schwer zugänglich.

  5. Schwierigkeiten bei der Wiederherstellung des Zugangs
    Passwort-Reset per E-Mail ist einfach. Bei Passkeys ist die Wiederherstellung komplexer:
    • Zugang über ein Zweitgerät
    • Cloud-basierter Passkey-Manager
    • Hardware-Token als Ersatzschlüssel

    Die Sicherheit ist zwar höher, die Nutzerfreundlichkeit aber geringer als beim klassischen "Passwort vergessen".

  6. Risiko lokaler Angriffe auf das Gerät
    Trotz sicherer Schlüsselisolierung gibt es Risiken:
    • Jailbreak-/Root-Angriffe
    • Physischer Zugriff auf das Gerät
    • BIOS-/Bootloader-Kompromittierung
    • Schadsoftware im Firmware-Bereich

    Solche Bedrohungen sind selten, können aber in Systemen mit vollständigem Gerätevertrauen nicht völlig ausgeschlossen werden.

  7. Langsame Anpassung von Richtlinien und Gesetzen
    Passwordless verlangt nach:
    • neuen Standards,
    • neuen Regularien,
    • Reform bestehender Zugangs- und Datenschutzgesetze.

    Insbesondere in Banken, Medizin und Behörden ist dieser Prozess langwierig.

Fazit

Der Übergang von Passwörtern zu Authentifizierungslösungen der nächsten Generation ist mehr als technischer Fortschritt - er markiert einen grundlegenden Wandel in der Architektur der digitalen Sicherheit. Angesichts der Zunahme von Datenklau, Phishing und Angriffen auf Nutzer ist klar: Passwörter können ihre Rolle als Hauptschutzmechanismus nicht mehr erfüllen. Passwortlose Authentifizierung beseitigt diese Schwachstellen auf Prinzipienebene: Statt eines Geheimnisses kommen kryptografische Schlüsselpaare, Biometrie oder vertrauenswürdige Geräte zum Einsatz, Server speichern keine angreifbaren Daten mehr.

Mit Passkeys, WebAuthn und FIDO2 entsteht eine Infrastruktur, in der Angriffe auf Passwörter sinnlos werden und Phishing keine Chance mehr hat. Diese Systeme sind resistent gegen Abfangen, Datenbank-Hacks und gefälschte Login-Anfragen - und sie vereinfachen das Nutzererlebnis, indem der Zugang mit einer biometrischen Geste oder Bestätigung am Smartphone erfolgt. Trotz bestehender Herausforderungen wie Gerätebindung, Wiederherstellungsaufwand und Anforderungen an die Hardware entwickelt sich die Branche rasant, und jede neue Betriebssystemversion macht passwortlosen Zugang noch einfacher.

In den kommenden Jahren wird Passwordless zum Standard für große Plattformen, Banken, Behörden und Unternehmen. Das bedeutet: Mehr Sicherheit, Komfort und Stabilität in der digitalen Welt - nicht durch die Komplexität eines Passworts, sondern durch die Unmöglichkeit, dieses überhaupt zu stehlen. Passwortlose Authentifizierung ist nicht einfach die Zukunft der Sicherheit - sie ist der Übergang in ein Zeitalter, in dem das Passwort endgültig verschwindet.

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